FRAUEN IN DER OPER  
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Die Aura amorosa                                                             
Die Schwestern Fiordiligi & Dorabella in Mozarts Cosi fan tutte

So machen’s alle: Trotz aller Schwüre und Dramen nehmen sie den nächstbesten Kerl.

Zwei eng befreundete, fesche junge Männer aus gutem Haus mit Adelsprädikat (klar), Waschbrettbauch (klar), vom standesgemäßen Beruf her schneidige Offiziere (klar) sind in ein reizendes Schwesternpaar verliebt; ebenfalls junge Damen aus gutem Haus. The perfect match. Ferrando und Guglielmo sind ihrerseits fast wie Brüder. Harmonischer kann es nicht sein: Liebe über alles. „... lauter wie Gold ... getreu mir und hold.“ Diese Schwärmerei zieht Don Alfonso, ein älterer Freund der beiden jungen Männer, in Frage und wettet mit ihnen cento zecchini (hundert Zecchinen), dass die Damen eines Tages untreu werden.

 

La Grande Intrigante
Agrippina von Händel
Herrscherinnenoper: Sexy Kaiserinwitwe setzt alle erotischen und Machtmittel ein, um ihren nichtsnutzigen Sohn Nero auf den Thron zu hieven.

Agrippina will ihren Sohn Nero auf den Cäsarenthron hieven, nachdem die Fake news in Rom eintrifft, Kaiser Claudio, ihr zweiter Mann, hätte bei der Überfahrt von Britannia nach Gallien Schiffbruch erlitten.
Die mit allen politischen Wassern gewaschene Kaisermutter, eine Schwester des Schreckenskaisers Caligula, nutzt sämtliche Mittel der Verstellung und Intrige, um ihr politisches Hauptziel zu erreichen: die Inthronisation ihres Sohnes.

 

Tödliche Eifersucht
Desdemona in Verdis Otello                                          
Venezianische Senatorentochter bekommt ihren emotional labilen Karrieregatten nicht in den Griff

Alle Männer mögen, ja lieben Desdemona: Allen voran natürlich ihr Gatte Otello, der venezianische Gouverneur und Flottenkommandant der Mittelmeerinsel Zypern. Der leicht aufbrausende „Mohr“ (er ist afrikanischer Abstammung) kehrt gerade in einem gewaltigen Gewittersturm siegreich von einer Seeschlacht gegen die Türken nach Zypern zurück. Schon wegen Kleinigkeiten gerät der kräftig gebaute Mann rasch in Zorn und wird zum Berserker. Nur in Desdemonas Gegenwart ist er lammfromm und äußerst lieb zu ihr - wie im ersten gemeinsamen Duett am Ende des ersten Akts.

 

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Carmen von Bizet
Zigarrenrollerin lässt die Männer zappeln und nimmt für ihre sexuelle Freiheit den Tod in Kauf. Die erste emanzipierte Frau auf der Opernbühne.

Carmen ist die am häufigsten gespielte Oper überhaupt. Die Titelfigur ist weder eine unglücklich in den Falschen verliebte Jungfrau, noch ein Heimchen am Herd, auch keine Hure mit gutem Herzen (so einige gängige Rollenklischees) und erst recht keine unnahbare, anbetungswürdige Heilige. Sie ist die vermutlich emanzipierteste Frau des gesamten gängigen Opernrepertoires, die sich von niemandem Vorschriften machen lässt.

 

#MeToo - Der Kuss der Tosca
Tosca von Giacomo Puccini
Obwohl sie bis zum Äußersten geht, kann die Gesangsdiva ihren Geliebten, einen politischen Gefangenen, vor Polizeiwillkür nicht retten.

Floria Tosca ist eine gefeierte römische Sängerin. Ihre leidenschaftliche Liebe gilt dem Maler Mario Cavaradossi. Cavaradossi arbeitet gerade in einer Seitenkapelle der Sant’Andrea-Kirche an einem großen Altarbild, als der entflohene politische Gefangene Angelotti auftaucht. Cavaradossi will ihn in der Kapelle verstecken. Die beiden sind - in damals politisch bewegten Zeiten des Jahres 1800 - republikanische Freiheitskämpfer gegen die seit Kurzem wieder in Rom regierende reaktionäre Monarchie des bourbonischen Königtums in Neapel, das mit polizeistaatlichen Methoden der Verfolgung, Unterdrückung und Folter gegen die Republikaner vorgeht.

 

„Die ungarische Gräfin“
Rosalinde in der Fledermaus von Johann Strauss                              
Ehegatten-Kömodie im Champagnerrausch.

Eine verheiratete Gattin hat einen treuen Verehrer „von früher“. Er ist Sänger und sehnt sich auf der Straße lauthals nach seinem „Täubchen“ Rosalinde. Das ist peinlich ... aber auch schmeichelhaft. Als er unerwartet bei ihr im Salon auftaucht, behält sie die Contenance - na ja, jeden Moment kann ihr Gatte, der lebenslustige und etwas neureiche Gabriel von Eisenstein nach Hause zurückkommen.

 

Die Braut des Holländers
Senta in Wagners Fliegendem Holländer
Reines Psychodrama: Kapitänstochter liebt das Bild, das sie sich von der Liebe gemacht hat.

Die norwegische Kapitäns- und Reederstochter Senta sitzt stets wohlbehütet im Kreise zahlreicher Frauen in der Spinnstube, wenn ihr geschäftstüchtiger Vater wochen- oder monatelang auf See unterwegs ist. Dabei hat sie sich in ein Manns-Bild verliebt. Das Porträtgemälde hängt in der der geräumigen Spinnstube des Reeders Daland; die Spinnstube ist hier, wie seit jeher, ein Inbegriff spießiger Weiblichkeit. Das Bild zeigt eine mythisch-legendäre Gestalt, den „Fliegenden Holländer“ - also keinen wirklichen Menschen.

 

 

 

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